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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/29/2011 09:56 PM

"Setz dich erst mal, Dotayo.", meinte die Frau, die mich mit einem wütenden Gesichtsausdruck musterte.
Ich öffnete vorsichtig die Augen, stand mit zitternden Knien auf und versank kurz darauf in einem Stuhl aus dunklem Holz.
"Ich... Ich heiße also Dotayo?", fragte ich unsicher.
Die Frau verengte die Augen zu Schlitzen, ich wich ihrem Blick aus.
Sie hatte Eindruck auf mich gemacht, ich war zu dem Schluss gekommen, dass sie...
niemand war, mit dem ich mich anlegen wollte.
"Allerdings."
"Und... ich habe irgendetwas schreckliches getan, nicht wahr?"
"Genau."
Verzweifelt hob ich den blick und sah sie an.  "Aber... was? Was habe ich getan?"
Ihre grünen Augen funkelten, doch Zorn wich beherrschter Frustration.
Seufzend stützte sie einen Ellbogen auf den Tisch zwischen uns, lehnte ihren Kopf an die Hand.
"Ich sehe schon, da steht mir noch etwas bevor... nun, bist du nun wenigstens bereit, mir zu helfen?"
Ich dachte nach. Musterte den Verhörungsraum, in den ich gebracht worden war.
Ein Raum ohne Fenster, einzig eine Deckenlampe erhellte mit fahlem Licht mühsam die rissigen, grauen Wände.
Ein Raum der Trostlosigkeit. Ich wusste nicht, warum ich hier war.
Ich fragte mich, ob ich es verdient hatte.
Ja, ich würde helfen.
"Ich will herausfinden... was passiert ist.", antwortete ich.
Verschlossener. Zurückhaltender als vorhin.
Dann gab ich mir einen Ruck und fügte mit kräftigerer Stimme hinzu: "Ich weiß nicht, ob ich es danach doch wieder für alle Zeit vergessen will. Aber im Moment macht mich das einfach fertig."
Die Frau musterte mich kurz, stützte nun ihr Kinn auf ihre Hand.
"Wie verwandelt. Aber zumindest kooperativ.", murmelte sie.
Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte, aber sie schien etwas über mich zu wissen.
Hastig lehnte ich mich nach vorne. "Also schön, Sie wollen offenbar irgendetwas von mir wissen, aber daran werde ich mich nur erinnern können, wenn ich überhaupt weiß, was... wer ich bin."
Ich verstummte. Fühlte mich mit einem Schlag verloren.
Ohne Vergangenheit.
"Das ist mir klar, Dotayo. Doch zuerst möchte ich wissen, ob du vielleicht wenigstens noch allgemeine Erinnerungen hast."
Ich schloss die Augen, versuchte widerstrebend, mich zu erinnern.
Anfangs kam ein dumpfer Schmerz, der mich in grausamer Erwartung zusammenzucken ließ.
Doch dann blitzten Bilder auf.
Zwei Erwachsene, die mich verachteten, doch beide mit traurigem Blick...
meine Eltern.
Drei Kinder, mit fragenden, dann angsterfüllten Augen.
meine Schüler.
und plötzlich...
Ein Mann, mit ausdrucksloer Miene und eiskaltem Gesichtsausdruck.
Mi... Mizukage Senpai!
Ich schnappte nach luft, Erinnerungen über kalte, finstere Räume durchfluteten mein Gedächtnis... ein gebrochenes Kind, auf allen vieren Knien kriechend, flehte nach Wasser, bettelte nach Essen, weinte nach seinen Eltern.
Niemand half ihm, niemand sprach mit ihm.
Das Kind schrie unter Qualen, dumpfer Nebel ließ seine Augen hervortreten, die Pupillen waren einzige große, schwarze Löcher...
Wer... wer war das?
Panisch riss ich die Augen auf, keuchte.
Umklammerte mit schweißnassen Fingern die Tischkanten.
Die Frau saß mir immer noch gegenüber.
Wartete.
Die Bilder verblassten, doch das schreiende, verzweifelte Kind hatte sich bei mir eingeprägt.
Hatte ich ihm das angetan?
Langsam dämmerten mir Informationen, die damit nichts zu tun haben konnten.. ich erinnerte mich an mein Dorf, Kirigakure... das Oberhaupt, den Mizukage... welcher nun wohl die Frau war, glaubte ich zumindest.
Missionen. Ninjas.
Doch nichts von alledem hatte direkt mit mir zu tun.
"Ich... ich schaffe es nicht.", stieß ich angespannt hervro, löste angestrengt die starren Hände vom Tisch.
"Ich kann... das Dorf... daran erinnere ich mich... aber..." ich schlug die Hände vors Gesicht und murmelte mit brechender Stimme: "Es hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun. Bitte, falls Sie irgendetwas wissen..."
Ich brach ab, verstummte.
"Ich werde es versuchen, Dotayo.", antwortete mir die Mizukage und ich hörte ihre Fingerkuppen auf den Tisch trommeln. "Ich werde es versuchen."
Sie hob die Stimme.
"Ich brauche die Berichte des letzten Mizukage!"


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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/23/2011 11:11 PM

"Mizukage-sama?", ertönte es unsicher.
Ich bewegte mich nach wie vor nicht, wollte verhindern, keine Schmerzen, keine Schreie...
"Alles in Ordnung. Ich finde nicht, dass er so aussieht,
dass er mich angreifen könnte.", kam es leicht sarkastisch zurück.
Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Mein hirn hatte völlig abgeschaltet.
Nur ein Gedanke zischte noch durch meinen Kopf.
Still halten, keine Schmerzen. Still halten, keine Schmerzen...
Disziplin. Kontrolle. Stärke.
Ich wimmerte.
"Hey, jetzt krieg dich wieder ein. Es steht immer noch das Leben
eines kleinen Mädchens auf dem Spiel, so wie ich dich einschätze, Dotayo.
Also, wirst du nun reden, oder nicht?"
Ein Mädchen?
Dunkel stieg ein Bild in meinem Kopf auf... drei Kinder...
Wie waren ihre Namen?
Ich konnte mich nicht mehr erinnern...
Was hatten sie zu bedeuten...
"Was... ich... meine Eltern...", stammelte ich und kniff die Augen zusammen, erwartete...
Was?
Was... was war ...
Ich...
"Dotayo, antworte. Jetzt."
Die Hand auf meiner Schulter verschwand und ich sank wieder in mich zusammen.
Wie... wer war Dotayo?
"Wer... was... was... warum bin ich hier?"
Jemand hielt für kurze Zeit den Atem an.
"Mizukage-sama, ich denke, wir haben ein großes Problem."
"Das weiß ich selbst. Sag mir etwas, was ich nicht weiß!"
"Ähm... das wäre... äh... Die Luftfeuchtigkeit beträgt fünfundvierzig..."
"Verschwinde und halt die Klappe!"
"Oh... verzeihung, Mizukage-sama, ich bin... es ist nur... ich..."
"Verschwinde. Jetzt. Sofort. Und hol deinen Schlaf nach, das ist ja nicht auszuhalten!"
"Ja, sehr wohl, Mizukage-sa..."
"Geh jetzt!"
"Sehr wohl, Mizu-"
"RAUS HIER!!!!"
Das laute Knallen einer Tür ließ mich zusammenzucken.
Wieder kamen mir die drei Kinder in den Sinn...
M... Mayu...
Takagi...
und...
und...
Kittan...
Schüler... meine Schüler... wo waren sie?
Wie hieß ich?

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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/22/2011 08:36 PM

Ich stürzte weiter durch das Licht, sah unzusammenhängende Personen, hörte Gespräche, die ich nicht verstand...

Zwei Personen, über mir, sahen auf mich herab...
"Wussten Sie, dass das solche Auswirkungen
auf ihn haben würde, Mizukage-sama?"
"Ich hatte keine andere Wahl. Er wollte nicht reden und auf keinem anderen Weg hätte ich ihn so weit aus seiner Starre geholt..."

Ein Mann, eine Frau... ich wusste, ich müsste sie kennen...
Blut... Schmerz... Trauer... einsame Tränen...
"Mein Kind, was ist nur für ein Monster aus dir geworden?", sagte die Frau mit einer merkwürdig verzerrten Stimme.
"Ich bin mir nicht sicher, ob du überhaupt noch mein Sohn bist..."
"Lass es bleiben, mein Liebling, er hat es nicht verdient, dich zu hören... wir haben ihm lange genug zugesehen, er ist vernarrt auf seine vermeintliche Stärke... solcher Abschaum verdient nichts als verachtung." Doch der Mann sah nicht nur höhnisch aus, schmerzliche Trauer lag in seinen Augen. "Es hat keinen Zweck. Es gibt einen Zeitpunkt, an dem einer kein Mensch mehr ist. Ich weiß nicht, wann du diesen Punkt überschritten hast."
Die beiden Personen wandten sich von mir ab und ein Schmerz, schlimmer als jeder, den ich bisher gefühlt hatte, schoss durch mein Herz.
Ich flehte, wie ein kleines Kind. "Mama! Papa! Kommt zurück!!!"
Ich fiel und fiel, aus dem Licht in die Dunkelheit, auf hartem Steinboden, auf den Bauch.
Verzweifelt weinte ich auf den boden, ich schrumpfte, zu einem Kind zusammen, die Umgebung drehte sich, ich blieb liegen, klammerte mich am Boden fest...
Kein Licht, nur Dunkelheit, giftige Gase, schimmliges Brot.
Entsetzt aber zu schwach um aufzustehen, kroch ich dahinsiechend zur Eisentür, zur Essensklappe, schrie, weinte, schürfte mir Arme und Beine auf...
Der Raum verwandelte sich, ich saß hinter Gittern, hinter mir: ein Toter mit Maden im Fleisch, der sich aufsetzte... den Mund öffnete...
Ratten liefen aus seinem Mund heraus, krabbelten auf mich zu, knurrten, zerkratzten meine Beine, bissen, karbbelten auf mir herum...
der Tote hatte plötzlich einen Holzpflock im Auge, langsam zog er ihn heraus und wankte auf mich zu, schrie: Ich kann nicht sehen, Oh Götter, nehmt mein Opfer an, ayaya! Ayaya! Nie kam Besuch..."
Ich kreischte schloss die Augen, öffnete sie wieder, mir gegenüber saß Makoto auf seinem Lager und betrachtete mich traurig.
"Ich hab es dir gesagt, Kleiner. Kehr um, bevor es zu spät ist... bevor der Wahnsinn dich frisst...."
Er stand auf und zerfiel vor meinen Augen zu einem Skelett...
Ich keuchte, weinte, drehte mich um, stützte mich auf die Knie...
Ich bewegte die Hände nach vorn, fasste Stoff, KLeidung...
Ich zog daran, doch sie wurde mir entrissen.
Hilfesuchend, zerstört riss ich die Augen auf, sarrte meinen Senpai an.
"Schwach. naiv. Abschaum.", murmelte er, drehte sich um, verschwand...
Der Boden zog mich mit in einsige Kälte, Dunkelheit, Schmerzen...

Ich weiß nicht, wie lange ich schrie.
Ich weiß nicht, wie lange meine Schmerzen in meinem Kopf brannten, grausame Bilder zeigten, wieder und wieder und wieder...
Eine kühle Hand auf meiner Schulter, panisch griff ich danach, klammerte mich daran fest.
Schweißüberströmt und mit geschlossenen Augen blieb ich liegen, wagte es nicht, mich zu bewegen.
Nicht wieder!
Nicht noch einmal!
Du bist schwach... so schwach... die Folter hat nicht gewirkt... Menschenabschaum...
Disziplin, Kontrolle, Stärke...
Die Gedanken zischten an mir vorbei, verpassten mir Schläge.
Ich jaultwe auf, wie ein getretener Hund.
"Aufhören!Aufhören! AUFHÖREN!!!!"

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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/22/2011 07:31 PM

Ich folgte dem Beispiel meines Meisters und beachtete Taeko
nicht weiter, der in diesem Moment die Augen aufschlug und begeistert die Götter lobpries.
Makoto lag als einziger Gefangener in einer nahezu sauberen Zelle.
Ich bemerkte, dass er offenbar aus ein paar Steinen,
Pflöcken und Stoffstreifen eine Vorrichtung gebaut hatte,
um allen Unrat aus seiner Zelle heraus zu katapultieren.
Die Spuren davon klebten fünfzehn Meter weiter an der steinernen Wand.
Makoto lag auf seiner Lagerstätte und sah nicht einmal auf.
neben ihm war ein... Buch.
Mizukage-senpai sah zu mir herunter.
"Makotos Geist ist, wie du bemerkt hats, nicht zerborchen,
nicht einmal beeinflusst. Kurz bevor er geschnappt wurde, i
njiziierte er sich ein selbst erdachtes Mittel, das ihn vor jeglicher Droge schützte.
Es hatte bedauerlicherweise den Nebeneffekt, dass er auch
auf allen anderen Wegen nicht mehr kooperierte.
Er wäre ein starker Mitstreiter, doch er zieht die
Schwäche der Emotionen vor. Ein erbärmlicher Feigling und elender Verräter."
Makoto richtete sich auf.
"und du bist nach wie vor der größte Mistkerl,
den die Welt jemals zustande gekriegt hat, wie wahr,
wie wahr... und wie immer lautet die Antwort auf deinen Befehl: Nein.
vergiss es. Ich werd kein herz- und hirntotes Schreckgespenst wie du."
Dann sah er zu mir herüber, wir musterten uns gegenseitig.
Man sah ihm die Intelligenz auch ohne seine Vorrichtung zur
Entsorgung an. Doch laut Mizukage war such er schwach.
Schwach und intelligent.
Was für eine Verschwendung.
"kleiner, du tust mir leid. Sag mal, wie alt bist du?"
"Betrifft dich nicht, Gefangener.", erwiderte ich.
"Er ist zehn, ein guter Kohai. Besser, als du es je gewesen wärst..."
"Nein, das trifft mich aber tief. Kleiner, ich rate dir, umzukehren, so lange es noch geht."
Ich reagierte nicht auf seine feigen Worte.
Drehte mich meinem Senpai zu.
"Wie wäre es mirt Erpressung. Menschliche Schwächen betreffen
oft Familie und Freunde.", schlug ich vor.
"Hähä, dein netter Senpai ist da sicher schon lange vorher drauf gekommen.
Das Problem ist nur, dass er bereits alles zerstört hat, was mir
etwas bedeutete. Erpressung kann er sich also sonst wo hin stecken."
"Dann ist er Platzverschwendung. Töten."
Makoto lachte. "Tja, weißt du, das hätte er schon längst getan, wenn er nicht so eingeblidet wäre. Mich zu töten, würde bedeuten, dass er versagt hat und das verkraftet unser kleiner Hosenscheißer nicht. Ich habe meine sogenannte Schwäche lieber in Emotionen , als in arroganter Scheinheiligkeit. jetzt zieht ab, ich will schlafen."
Er legte sich hin.
Setzte sich noch einmal auf.
"Mal im Ernst, Junge. Versuche, dich dagegen zu wehren. Sogar Mizukage-baka sollte sich schämen, ein kleines Kind zu zerstören!"
Wütend funkelte er meinen Senpai an.
Der erwiderte den Blick.
Diszipliniert. Kontrolliert. Stark.
Makoto seufzte.
"traurig, was aus einem Menschen werden kann. Noch was,
Mizu-baka... bevor ihr zwei geht, nimm das Buch mit.
Ist stinklangweilig, lauter Gemetzel und so, also eher dein Ding.
Tu mir doch nen Gefallen und bestelle miir ein wissenschaftliches Buch,
sonst komme ich noch auf die Idee, Dietriche zu basteln. Tschau dann, auf Wiedersehen."
Er schleuderte das Buch kanpp unter der Gittertür durch.
Mizukage.senpai ließ es liegen und trat den Rücktritt an.
Schweigend folgte ich ihm, hatte mir Schwächen eingeprägt.
War einigermaßen zufrieden.
Kurz, bevor die Tür ins Schloss fiel, drang Taekos Stimme durch den Gang.
"Oh Götter! Nein! ich kann nichts mehr sehen! Warum nur straft ihr mich so?!?"
Türenschnappen.
Stille.
"Du hast gelernt?"
"Ja, Mizukage-senpai, das habe ich."
"Gut. Merke es dir. Du hast den Anfang gemeistert."
Sechs Jahre später starb Makoto an einer Lungenentzündung.
Kurz darauf fand man Taekos Leiche in seiner Zeile, einen Holzpflock in seinem rechten Auge.
Es war geschlossen.

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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/22/2011 07:09 PM

Und jetzt kommen diejenigen, die deine Prozedur ähnlich ertragen mussten-
bedauerlicherweise zerbrach ihr schwacher Geist daran. Schenke ihnen keine
Beachtung, aber lerne. Lerne und verstehe ihre Schwäche, dulde sie nicht,
dann hast du die Grundlage der Wahrheit erkannt."
Ich nickte mechanisch.
Schwache Menschen... es gab sie überall. Man musste sie unter Kontrolle bringen.
Emotionen waren schlecht.
"Dein Leitsatz?", sagte der Mizukage.
Es war eine Ehre, für ihn zu arbeiten, ihn, der die Schwäche der Emotionen alleine überwinden
hatte können.
Ich wusste, dass ein Teil von mir verschwommen an zwei Erwachsene dachte,
die ich früher einmal gekannt hatte... da war Blut, Schmerz, Trauer.
Sie waren wohl schwach gewesen.
Schwächlinge. Naivlinge. Sie waren widerwärtiger Abschaum, Mizukage-senpai wusste das.
Mein Leitsatz würde mein leben führen.
"Disziplin. Kontrolle. Stärke!", sagte ich.
"Vielversprechend. In Ordnung. meiner Analyse zufolge bist du bereit."
Die Wache stieß die Tür zu den Kerkern auf.

Gestank stieß uns entgegen, die Wache neben uns würgte.
Weder der Mizukage noch ich schenkten ihm Beachtung. Es war ein langer Kerker, dreißig Zellen reihten sich aneinander auf.
Fahles Licht schien von den Deckenlampen durch die Gitter.
Zwei Drittel der Zellen waren leer, zumindest bewegte sich nichts mehr darin. Als ich an  den ersten fünf Gittern vorbeimarschierte, erkannte ich einen großen Schwarm Schmeißfliegen, die sich auf etwas Menschenähnlichem herumbewegten. Dem Mann fehlte ein Großteil der Haut, weiße Maden kringelten sich in fauligen Muskelabschnitten.
Tod. Verwesung.
Doch man hatte wichtigeres zu tun, als sich um so etwas zu kümmern.
In Zelle sechs saß ein Mann auf einem Hocker, wippte im Kreis, schielte.
Ein Großteil seiner Zähne waren angefault und er hatte Striemen im Gesicht, als ob er versucht hatte, sich mit seinen Fingernägeln das Fleich von den knochen zu reißen.
Ich blieb stehen und beobachtete ihn.
Schwäche einprägen.
Bewusst erkennen.
"Ayaya, ayaya, lass roten Blutnebel uns trinken... der Wein, so schön er läuft, aus den Augen, aus dem Sinn... Ahaha! Ahaha! Häääfür einen Topf TRänen muss dieses Land schrein... besuchen, besuchen, ich habe nie Besuch..."
Der Gefangene giggelte heiser, hustete und spuckte ein schleimiges Etwas auf den Boden. Da fiel er der Länge nach hin, krümmte sich zusammen wie ein Säugling.
"Mama! der böse Mann wird kommen, wird schlagen, wuird reißen, wird treten... ich habe Böses getan... ich... ich habe gespuckt... Mama, mach, dass er aufhört!"
Er fing an, gellend zu schreien, hielt die Hände an den kopf.
"Nein! Tut weh! Tut weh! tut weh!"
Ich ging weiter.
Es kamen einige Gefangene, die einfach nur schliefen, oder wohl versuchten, das Atmen aufzugeben.
Sie waren uninteressant.
Der Mann von vorhin hatte aufgehört zu schreien, stattdessen summte er ein Lied und klatschte dazu.
Ein paar leere Zellen... dann erreichte ich die letzten beiden Gefangenen.
"Oh! Oh! OH! Ich glaube es nicht! Ich kann wieder etwas sehen! Ein Wunder!"
Der Gefangene fiel auf die Knie und faltete die Hände.
"Danke! Danke! Danke! So lange eingesperrt in der Dunkelheit und nun: Licht! Ich kann es spüren... Danke, oh ihr Götter!"
Er schloss die Augen.
Sofort sprang er wieder auf.
"Nein! Ich bin blind! Die Dunkelheit... sie erstickt mich... verschlingt mich..."
Er fing an, zu röcheln, fiel wieder hin.
bis aus der Zelle daneben eine Stimme kam.
"Taeko, hör auf uns, die Götter. Wir sagen:
Hör endlich auf mit dem Scheiß und mach die Augen wieder auf, dann ist Schluss mit blind sein."
Taeko wisperte: "Die Götter... Ihr sprecht zu mir, ihr ehrwürdigen..."
"Ja, zum tzehnten Mal die Stunde. Halt die KLappe, und tu, was man dir sagt."
Mizukage-senpai ging an mir vorbei.
"Das hast du doch auch bisher nicht getan, nicht wahr, Makoto?"

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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/22/2011 06:42 PM

Ich öffnete die Augen und blinzelte zweimal in die Dunkelheit hinein.
Ich hatte verloren.
War zu leichtsinnig gewesen.
Und diese Schwäche machte mich wütend.
An meinen Handgelenken befanden sich Handschellen, ich war an einen Stuhl gekettet.
Vor mir stand das Pult, an dem ich den letzten Mizukage so oft dabei beobachtet hatte,
wenn er die Schwäche der Menschen zu seinem Vorteil nutzte.
Dort saß nun Mei Terumi, ein jämmerlicher Emporkömmling, ohne jeden Sinn für Stärke und Macht.
Verächtlich sah ich sie an und sagte nichts.
Diese Möchtegern-Mizukage war es nicht wert.
Sie erwiderte meinen Blick eine Weile und murmelte dann:
"Dotayo. Warum?"
Ich antwortete nicht.
Sie seufzte. "Also gut, dann bleibt das wohl erst einmal weg. Aber eines wirst du mir sagen und zwar hier und jetzt!"
Sie lehnte sich nach vorne, ihre traurige Miene hatte blanker Wut Platz gemacht.
Pah, solche Frauen waren die schlimmsten.
Sie wechselten ihre Gefühlslage, waren schwach, ohne ein wahres Ziel durchhalten zu können.
Als ich weiterhin nicht reagierte, sondern sie mit meiner belanglosen Miene bedachte,
ballte sie die Fäuste und fügte mit lauterer Stimme mühsam beherrscht hinzu: "Du wirst mir sagen, was du in Mayu versiegelt hast, verstanden?!"
Ich lehnte mich zurück.
Manipulieren.
Sie würde nichts weiter gegen mich tun können.
Ich würde sterben.
Aber zumindest würde auch Kirigakure nicht mehr lange existieren.
Damit hätte ich einen Teil meines Ziels erreicht.
Schwache Menschen verdienten nichts anderes als den Tod.
Mei Terumi atmete tief durch.
"Na schön. Du willst nicht reden. Ich habe mich über deine Vergangenheit schlau gemacht. Das hätte ich dir ansonsten gerne erspart, aber das Schicksal eines kleinen Mädchens geht für mich über das eines elenden Verräters!" 
Ich wusste nicht, wovon sie redete und rechnete mir die Wahrscheinlichkeiten durch.
Keine Ergebnisse.
Aber was...
Sie stand auf, drehte sich um und verließ den Raum.
Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss, zur gleichen Zeit quietschten die Scharnieren der Lüftungsschächte.
Zischend trat ein fast unsichtbarer Dampf aus.
Mein Herz begann zu rasen und endlich verstand ich, was sie mit mir vorhatten.
Krampfhaft umklammerte ich die Armstützen meines Stuhles und versuchte, nicht zu schreien.
Disziplin. Kontrolle. Stärke.
Disziplin. Kontrolle. Stärke.
Disziplin. Kontrolle. Stärke!
Wie ein dichter Schleier legte sich der Dampf um mein Gesicht, wickelte sioch fester und fester.
Zitternd rang ich nach Luft.
Das Holz meines Stuhles knackte und Blut trat von meinen Händen aus.
Und dann hörte ich schrille Schreie.
Ich war es, der schrie.
Grausame Schmerzen durchzuckten jeden Zentimeter meines Körpers und
ich hätte mich am liebsten sofort bedingungslos getötet, nur damit sie aufhörten.
Dann bäumte ich mich auf, schrie ein letztes mal.
Und stürzte durch ein blendend grelles Licht.

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Nala

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 09/03/2011 05:43 PM

Hey, ihr seid super, leute!!!
Voll witzig... iuch will auch mal wieder eine witzige Figur irgendwann mal schreiben...
Hoshiko, was hältst du von Lily-Hoshiko-Felicia?
Ich mag Felicia!!!
Gut, eigentlich ist sie nur nervig... aber sooo schön blöd!

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Re: Naruto Bilderwettbewerb

from Nala on 08/27/2011 08:58 PM

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Re: Bilderwettbewerb Thema:~Tiere~

from Nala on 08/20/2011 08:21 PM

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Reply Edited on 08/20/2011 09:11 PM.

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Re: Ein Paket für den Mizu-Kage

from Nala on 08/20/2011 05:28 PM

Meine Augen flimmerten, als mit einem Mal Bilder meiner Vergangenheit durch mein Gehirn schossen.
Meine Eltern schrieen noch ein letztes Mal auf, dann tötete der Mizukage sie vor meinen Augen.
Ich sah ihn entsetzt an, war zu keiner Regung fähig.
"Das ist die Strafe für alle Verräter. Hast du etwas dazu zu sagen, KLeiner?", fragte er und sah mich mit eiskalten Augen an.
Ich schluckte, wimmerte, zog die Knie an und schloss die Augen.
"Ein Schwächling also. Nutzlos, zu nichts zu gebrauchen. Ich werde dafür sorgen, dass man dir diese Schwäche austreibt.", fügte er hinzu. "Und zwar durch Methode drei."
Ich traute mich nicht, auch nur einen Muskel zu bewegen. Stumm bekam ich mit, wie mich jemand packte und über den Boden schleifte.
Kurz darauf öffnete ich zaghaft die Augen, da ich hinter den Lidern immer nur die Leichen meiner Eltern sah.
Bleich. Starr.
Mit entsetzlichen Qualen, die auf ihre Gesichter eingebrannt waren.
Ich fing an, stumm zu weinen und erkannte, dass ich in einen kleinen Raum, ohne Fenster, ohne jeglichen Lichtstrahl gesperrt war.
Irgendwo öffnete sich eine Luke und ein Gas begann, herein zu strömen.
Zitternd wich ich zurück bis ins hinterste Eck.
Doch schließlich umfing mich der erdrückende Nebel und schläferte mich langsam ein.

Ich befand mich vier Monate in diesem Gefängnis.
Es kam mir zumindest so vor, ich hatte kein Zeitgefühl. Wann immer ich anfing, zu weinen, schläferten sie mich mit dem Gas ein, der mir am nächsten Tag furchtbare Schmerzen im Kopf verursachte.
Durch eine kleine Klappe in der Eisentür wurde mir jeden vermutlich dritten Tag etwas zu Essen und zu trinken hindurch geschoben.
Das Wasser war relativ sauber, zumindest konnte ich es in der Finsternis nicht anders wahrnehmen.
Das Brot aber roch schimmlig und nach den ersten Bissen schmeckte ich, dass es wohl in einer Art Droge eingetunkt worden war.
Ich lag richtig, wie sich später herausstellte.
Oft begann mein Körper, meistens fünf Minuten, nachdem ich das Brot hinuntergewürgt hatte, zu schmerzen, als stünde ich in Flammen.
Ich schrie und zappelte und letztendlich würgte ich fast mein gesamtes Essen wieder heraus.
Niemand gab mir einen Eimer, um das Erbrochene wenigstens aus dem Raum zu bekommen.
Manchmal verursachten die Drogen aber auch Halluzinationen- meine Eltern, wie sie gehässig grinsend vor mir standen und mir sagten, dass ich zu schwach sei und nie mehr hier heraus käme, ich dazu verdammt sei, hier zu verfaulen für alle Ewigkeit.
Oder aber sie zeigten mir den Mizukagen, der ebenfalls von oben auf mich herabsah und sagte:
"Die Menschheit ist eine verfluchte Rasse. Wir leben, um anderen Schmerzen zuzufügen. Wir kriechen auf der Erde dahin und halten uns für die Könige und Herrscher- doch wir sind schwach. So unendlich schwach."
Und dann, irgendwann, gab ich auf.
Ich konnte schon seit Tagen, wie ich vermutete, nicht aufstehen. Ich konnte mich nicht einmal aufsetzen.
Da öffnete sich die Tür und der Mizukage trat ein.
"Hast du deine Schachheit erkannt?", fragte er. "Hast du die Ungerechtigkeit und Grausamkeit im Leben entdeckt?"
Mit einem Mal öffnete sich in mir eine Art Schleuse, aus der verlockende Gefühllosigkeit im Gegenzug zu den Schmerzen warteten.
Ich schaffte es, mich aufzurichten.
Mit blutunterlaufenen Augen sah ich ihn, meinen Meister an, den Menschen, der mir die Wahrheit offenbart hatte.
Ich verbeugte mich.
"Ja, Mizukage-sama.", antwortete ich.
Verschwommen nahm ich die Gesichter meiner ehemaligen Schüler über mir war und analysierte die Situation.
Offenbar waren nur höchstens zwanzig Sekunden vergangen.
Mayu sah besorgt aus und auch auf den Gesichtern der beiden anderen spiegelte sich diese betroffenheit.
Diese... Angst.
Diese... Schwäche!
Blitzschnell schlug ich Kittan bewusstlos, sprang auf, wirbelte herum und zückte meine Kunais.
Das würden sie mir büßen.
Inm gleichen Moment wickelte sich, wie eine Schlange, ein Drahtseil fest um meinen Körper und ich schlug der Länge nach auf dem Boden auf.
Die Uchiha stand knapp darauf über mir.
Ihr Sharingan glühte.
"Wie können Sie auf Ihre Schüler losgehen?!", rief sie mir entgegen.
Ich lachte nur. Sie war genauso schwach wie alle anderen.

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